Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu rauchen – na ja
das erste Jahr wohl mehr in die Luft gepafft. Ich weiß noch, dass die 1.
Zigarette, gemopst von meiner Mutter, scheußlich geschmeckt hat. Die 2.
(von meinem Vater eine HB) war schon besser. Das war reines
Rudel-Cliquen-Verhalten. Es war eben cool.
Aufgehört habe ich schon mehrmals. Das 1. Mal vor 29 Jahren, als meine
1. Tochter unterwegs war. Als sie 3 Monate alt war, habe ich wieder
angefangen. Bei der 2. Schwangerschaft 3 Jahre später habe ich es, wie
zu meiner Schande gestehen muss, nicht geschafft, ganz aufzuhören. Es
waren zwar „nur“ noch 3-4 am Tag, aber die mit einem verdammt schlechten
Gewissen. Alles um mich herum hat geraucht, mein Mann, meine Eltern,
meine Oma, meine Nachbarn.
Vor ein paar Wochen waren wir im Urlaub und wie
immer, wurde im Auto viel geraucht. (Mein Mann raucht ungefähr doppelt
so viel wie ich, also ich 1 Päckchen, er 2 pro Tag). Unser Auto stand
den ganzen Tag in der Sonne und als ich eingestiegen bin, war der Geruch
dermaßen widerlich, dass mir von dem Zeitpunkt an die Zigaretten nicht
mehr richtig geschmeckt haben. Aber rauchen musste ich natürlich
trotzdem, könnte ja sein, sie schmecken irgendwann wieder.
Nach dem
Urlaub habe ich dann aufgehört, weil ich mich gefragt habe, ob ich, wenn
ich eine Schokolade essen würde, die mir nicht schmeckt, diese jemals
wieder probieren würde. Natürlich nicht. Und es hat mir gereicht, wie
eine Aussätzige behandelt zu werden, nur weil ich Raucher bin.
Seit dem 14.7.08 bin ich Nichtraucher. Nach 36
Jahren Raucherkarriere! Mein Mann raucht immer noch, ich „rauche“ noch
Nikotinkaugummis. Aber mehr, wenn ich Langeweile habe. Die tun mir ganz
gut. Zugenommen habe ich überhaupt nicht, nur die 3 Kilo vom Urlaub noch
nicht wieder runter. Das macht aber nix, weil ich ohnehin sehr schlank
bin. In unserem Büro ist Rauchen verboten und wir müssen seit 15.2. vor
die Tür auf den Hof. Wenn ich heute dort vorbeigehe, bin ich froh, dass
ich das nicht mehr machen muss. Bei Wind und Wetter ...
Ich mache jetzt
einmal die Woche Sport und freue mich, dass ich nicht mehr gleich außer
Atem komme, wenn ich mich ein bisschen bewege. Die ersten Tage waren
eigentlich ganz normal. Nervös bin ich erst später geworden, nach 5-6
Tagen, aber da hab ich gedacht: Jetzt doch nicht mehr! Ich fand es
wirklich nicht so schlimm. Mein Mann sagt zwar, es wäre schon ein Stück
Gemütlichkeit verloren gegangen, weil ich nach dem Essen immer ziemlich
schnell aufstehe und irgendwas mache, aber er bewundert mich trotzdem
und das tut richtig gut.
Allen, die es schon mehrfach versucht und immer
wieder angefangen haben, sage ich: Gebt nicht auf, irgendwann kommt der
Tag, der für euch der richtige ist, dann schafft ihr es auch!
Ich drück euch die Daumen.