Anja (43) „Ausstieg erst durch Herzinfarkt“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

30 Jahre Raucherkarriere, immer filterlos und selbst gedreht, je stärker desto besser. Diese Karriere hat an einem Sonntag ein jähes Ende gefunden.

Als allein erziehende Mutter von 2 Kindern hatte ich oft ein schlechtes Gewissen, weil ich mit dem Rauchen nicht aufhören konnte. Auch eine familiäre Vorbelastung im Bereich Herzinsuffizienz habe ich viele Jahre erfolgreich verdrängt. Nun hat es mich eingeholt – aber so richtig.

Gegen 15 Uhr begann das Brennen hinter dem Brustbein – ich glaubte noch an eine beginnende Erkältung. 30 Minuten später zog sich das Brennen über die linke Brusthälfte bis zur Schulter. Ich bat eine Freundin, meine Kinder (11 und 8 Jahre alt) irgendwo zu „parken“ und mich ins Krankenhaus zu fahren. Mir war glasklar, dass ich einen Herzinfarkt hatte und die Schmerzen sprachen gegen eine kleine Unpässlichkeit. Als ich in der Notaufnahme ankam, zog sich der Schmerz schon bis ins Handgelenk. 43-jährige Frauen sind nicht die typischen Infarkt-Patienten und so glaubte man mir auch nur zögerlich.

Später am Abend wurden mir durch einen Herz-Katheder 3 Stents eingesetzt. Der operierende Arzt hat mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, was mich erwartet, wenn ich jemals wieder rauche. Ich kann gar nicht beschreiben, wie viel Angst ich hatte und wie sehr ich an meinem Leben hänge.

Nach 8 Tagen Krankenhaus bin ich jetzt kurz zu Hause und gehe dann in eine Reha. Ich habe seit der OP nicht das geringste Verlangen nach einer Zigarette gehabt. Meine Kinder haben geweint, als ich nach Hause kam – sie hatten solche Angst, dass ich nie wieder zurückkomme.

Ich glaube, es hätte gar nicht so weit kommen müssen, wenn ich nur einmal all meinen Mut und meine Willenskraft aufgeboten hätte. Sicher ist nach 10 rauchfreien Tagen das Ziel noch nicht erreicht, aber ich bin mir sicher, diesen Teufel zu besiegen. Für mich und für meine Kinder.
Und ich schreibe das hier, weil ich allen Mut machen möchte es nicht so weit kommen zu lassen. Vor mir liegt ein langer Weg, denn so ein Infarkt hinterlässt Spuren – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Spart Euch das und schmeißt die Kippen in die Tonne!! Anja

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