Rauchermärchen und weit verbreitete Raucherirrtümer

Rauchermärchen und weit verbreitete Raucherirrtümer

1. Die Entzugserscheinungen sind die ersten Tage schrecklich

Die von vielen Rauchern gefürchteten Entzugserscheinungen müssen nicht zwangsläufig bei jedem auftreten. Tatsächlich sind die Ausprägungen und Intensität sehr unterschiedlich und stark davon abhängig, wie sie von Person zu Person empfunden werden.  Bei manchen Nichtmehrrauchern treten sie überhaupt nicht auf, andere berichten im schlimmsten Fall von gesundheitliche Beeinträchtigungen, die einen Arztbesuch anraten lassen.

Abhängig scheint die Ausprägung der Nikotin Entzugserscheinungen zum einen von der Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten und zum anderen von der individuellen körperlichen Konstitution, sowie dem persönlichen Empfinden der Symptome nach dem Nikotinentzug zu sein.

Ein Milderung bzw. Beseitigung von Entzugserscheinungen – vor allem bei einem kalten Entzug – läßt sich in den meisten Fällen durch das dosierte Ersetzen des Suchtstoffes Nikotin erzielen.

2. Nach dem Rauchstopp nehme ich zwangsläufig zu

Viele Nichtmehrraucher berichten von einer massiven Gewichtszunahme. Verantwortlich soll dafür ein im Vergleich zum Raucher geringer Kalorienverbrauch sein. Zudem steigere sich der Appetit durch die entfallene permanente Schädigung von Magen und Darm und durch ein stark verbessertes Geschmacksempfinden.
Tatsächlich werden auftretende Gelüste nach einer Zigarette häufig mit Schokolade, Süßem, Chips oder ähnlichem befriedigt. Lassen sie die Ersatzbefriedigung durch unnötige „Dickmacher“ weg, erhöhen sie ihren Kalorienverbrauch durch mehr Sport und Bewegung und sie werden als Nichtmehrraucher nicht zunehmen.
Nichtrauchen und Zunehmen?

3. Ich bin Genussraucher

Nicht wenige Raucher behaupten, lediglich aus Genussgründen zu rauchen und ihren Nikotinkonsum vollkommen unter Kontrolle zu haben. Nur die allerwenigsten können das zu recht behaupten. 

Aus dem neugierigen Probieren der ersten Zigarette wird schnell Gewohnheit, die häufig mit Genuss verwechselt wird. Nicht wenige werden letzen Endes nikotinsüchtig und können nicht mehr von der Kippe lassen. Oder meinen sie die vielen Raucher, die wegen des Rauchverbots bei Wind und Wetter vor den Kneipen qualmen, tun dies, weil sie „Geniesser“ sind?
Rauchen & Nikotinsucht

4. Ich reduziere langsam, bis ich schließlich ganz aufhöre

Manche Raucher versuchen ihren Zigarettenkonsum schrittweise zu reduzieren, um letztendlich ganz mit dem Rauchen aufzuhören. Dies ist ein sehr schwieriges Vorhaben, dass nur den allerwenigsten gelingt. Nach anfänglichen Erfolgen erreichen viele bald wieder ihr altes Niveau. Als wesentlich erfolgreicher erweist sich ein radikaler vollständiger Nikotinverzicht, bei dem natürlich auch Rückschläge häufig nicht zu vermeiden sind.
Weniger Rauchen

5. „Leichtere“ Zigaretten sind weniger schädlich

Auch der Wechsel von einer stärkeren Marke auf „Lights“ (Zigaretten mit weniger Nikotin und Teegehalt) ist keine brauchbare Lösung. Die geringeren Nikotinmengen der „Lights“ werden meist durch tieferes Inhalieren oder durch eine Erhöhung der Zigarettenzahl ausgeglichen. Dadurch nimmt die Menge der dem Körper zugeführten Schadstoffe des Tabakrauches sogar noch zu.

Die Illusion des „gesünderen Light Rauchens“ entpuppt sich als reiner Marketingtrick der Tabakindustrie. Deswegen sind heutezutage die verharmlosende Bezeichnungen von Zigarettenmarken wie „Light“, „mild“ etc. verboten.
Raucherkrankheiten

6. Als Gelegenheitsraucher ist meine Gesundheit nicht gefährdet

Diese Aussage ist ebenso falsch. Auch geringe Mengen Tabak gefährden ihre Gesundheit. Allerdings steigen die Risiken mit zunehmender konsumierter täglichen Zigarettenzahl und der Zahl der Raucherjahre deutlich an. Zudem ist die Gefahr vom Gelegenheitsraucher zum regelmässigen Raucher (häufig durch eine persönliche Problemsituation ausgelöst) abzurutschen, nicht zu unterschätzen.
Beipackzettel Zigaretten

7. Als stabiler Nichtraucher kann ich schon mal ab und zu eine rauchen

Auch als vermeintlich gefestigter Nichtmehrraucher sollte man immer auf der Hut sein. Man kommt unvermeidlich in Situationen, wo man zwischen Rauchern steht oder wo einem eine Zigarette angeboten wird. Der Versuchung ist schnell nachgegeben. Aber lohnt es sich wirklich, sich der Gefahr auszusetzen, wieder mit dem Rauchen zu beginnen?
Rückfallgefahr und -vorbeugung

8. Ich kann jederzeit, wenn ich will, das Rauchen aufgeben

Behaupten viele Raucher vollmundig. Und so rauchen sie weiter in dem Irrglauben, Herr über ihren Nikotinkonsum zu sein. Spätestens wenn sie einmal einen Rauchstoppversuch unternehmen, sei es nun freiwillig oder aus gesundheitlichen Gründen, müssen sie schnell feststellen, wie viel Willen und Durchhaltekraft es bedarf, dem Nikotinteufel für immer zu entkommen.
Nichtraucher werden

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