Sascha (29) „Das Gefühl, das Rauchen zu vermissen, muß überwunden werden“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

Ich rauche bereits seit 12 Jahren und in den letzten Wochen habe ich haufenweise Versuche gestartet, einen absoluten Rauchstop einzulegen. Immer wieder habe ich mir gesagt, ab morgen hörst du auf zu rauchen. Natürlich ist es immer wieder gescheitert. Meistens während der Arbeitszeit, wo ich immer wieder nach der Zigarette gegriffen habe. Nach der Zigarette hatte ich natürlich ein verdammt schlechtes Gewissen und sagte mir gleich wieder: „OK. Morgen halt ein neuer Versuch“. Das Spielchen dauerte bestimmt 3 Wochen lang an.

Nun aber bin ich einen Schritt weiter. Ich habe durchgehalten. Dies ist nun mein dritter Tag ohne Zigarette. Nicht viel, aber immerhin ein riesiges Erfolgserlebnis für mich. Das Problem an der Rauchsucht ist nun mal, dass man viele schöne und gemütliche Momente im Leben mit der Zigarette in Verbindung bringt. Das Hauptproblem bei der Rauchentwöhnung ist meiner Meinung nach nicht so sehr die körperlichen Entzugserscheinungen, sondern vielmehr die psychischen. Der Gedanke daran, dass man einige Momente nicht mehr erleben wird: nie wieder gemütlich mit Freunden beim Bierchen raucht…usw.

Klar gesagt: man hat Depressionen eine Art Trauer, etwas verloren zu haben. Dabei treten die Dinge, die man beim Nichtrauchen gewinnt, erstmal wieder total im Hintergund. Ganz schnell kommt es dann wieder so, dass man sich sagt: OK, eine kann ich ja, dann werde ich halt Gelegenheitsraucher und rauche nur zu besonderen Anlässen.Aber das klappt niemals, weil man schon nach kurzer Zeit wieder seine Tagesration wie bisher qualmt.

Ich habe mir zur Rauchentwöhnung nun folgende Taktik ausgedacht. In den ersten Wochen bekämpfe ich die körperlichen Entzugserscheinungen mit Nikotinkaugummis. Mir persönlich hilft es sehr, die körperlichen Symptome zu mildern. Problem Nummer zwei ist natürlich der Gedanke, etwas verloren zu haben, das einem viele schöne und gemütliche Momente beschert hatte. Diesen bekämpfe ich mit dem positiven Blick in die Zukunft. Dass ich mich ab und zu mit einer Kräuterzigarette belohnen werde, sobald ich es geschafft habe, das Nikotin aus meinem Körper zu kriegen. Kräuterzigaretten sind natürlich auch nicht gesund – aber sie enthalten kein Nikotin. Und das Nikotin ist ja schließlich die Substanz, die einen dazu verleitet zur Kippe zu greifen.

Vielleicht verspüre ich, sobald das Nikotin über längere Zeit aus meinem Körper ist, überhaupt keine Lust mehr, überhaupt irgendwas zu Rauchen. Aber das kann ich jetzt noch nicht sagen, jedenfalls beruhigt der Gedanke an eine Kräuterzigarette in einer gemütlichen Stunde, mein psychisches Verlustdenken auszuschalten.
Ja und mit dieser Denkweise ist es jetzt bereits immerhin mein dritter Tag ohne Kippe. Zwar mit Nikotinkaugummi, aber ich habe erkannt, dass die Nikotinsucht viel stärker ist, als ich mir je eingestehen wollte.

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