Antje (48) „Irgendwann haben mir die Zigaretten nicht mehr geschmeckt“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

Ich habe mit 13 Jahren angefangen zu rauchen – na ja das erste Jahr wohl mehr in die Luft gepafft. Ich weiß noch, dass die 1. Zigarette, gemopst von meiner Mutter, scheußlich geschmeckt hat. Die 2. (von meinem Vater eine HB) war schon besser. Das war reines Rudel-Cliquen-Verhalten. Es war eben cool.

Aufgehört habe ich schon mehrmals. Das 1. Mal vor 29 Jahren, als meine 1. Tochter unterwegs war. Als sie 3 Monate alt war, habe ich wieder angefangen. Bei der 2. Schwangerschaft 3 Jahre später habe ich es, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, nicht geschafft, ganz aufzuhören. Es waren zwar „nur“ noch 3-4 am Tag, aber die mit einem verdammt schlechten Gewissen. Alles um mich herum hat geraucht, mein Mann, meine Eltern, meine Oma, meine Nachbarn.

Vor ein paar Wochen waren wir im Urlaub und wie immer, wurde im Auto viel geraucht. (Mein Mann raucht ungefähr doppelt so viel wie ich, also ich 1 Päckchen, er 2 pro Tag). Unser Auto stand den ganzen Tag in der Sonne und als ich eingestiegen bin, war der Geruch dermaßen widerlich, dass mir von dem Zeitpunkt an die Zigaretten nicht mehr richtig geschmeckt haben. Aber rauchen musste ich natürlich trotzdem, könnte ja sein, sie schmecken irgendwann wieder. Nach dem Urlaub habe ich dann aufgehört, weil ich mich gefragt habe, ob ich, wenn ich eine Schokolade essen würde, die mir nicht schmeckt, diese jemals wieder probieren würde. Natürlich nicht. Und es hat mir gereicht, wie eine Aussätzige behandelt zu werden, nur weil ich Raucher bin.

Seit dem 14.7. bin ich Nichtraucher. Nach 36 Jahren Raucherkarriere! Mein Mann raucht immer noch, ich „rauche“ noch Nikotinkaugummis. Aber mehr, wenn ich Langeweile habe. Die tun mir ganz gut. Zugenommen habe ich überhaupt nicht, nur die 3 Kilo vom Urlaub noch nicht wieder runter. Das macht aber nix, weil ich ohnehin sehr schlank bin. In unserem Büro ist Rauchen verboten und wir müssen seit 15.2. vor die Tür auf den Hof. Wenn ich heute dort vorbeigehe, bin ich froh, dass ich das nicht mehr machen muss. Bei Wind und Wetter …

Ich mache jetzt einmal die Woche Sport und freue mich, dass ich nicht mehr gleich außer Atem komme, wenn ich mich ein bisschen bewege. Die ersten Tage waren eigentlich ganz normal. Nervös bin ich erst später geworden, nach 5-6 Tagen, aber da hab ich gedacht: Jetzt doch nicht mehr! Ich fand es wirklich nicht so schlimm. Mein Mann sagt zwar, es wäre schon ein Stück Gemütlichkeit verloren gegangen, weil ich nach dem Essen immer ziemlich schnell aufstehe und irgendwas mache, aber er bewundert mich trotzdem und das tut richtig gut.

Allen, die es schon mehrfach versucht und immer wieder angefangen haben, sage ich: Gebt nicht auf, irgendwann kommt der Tag, der für euch der richtige ist, dann schafft ihr es auch!

Ich drück euch die Daumen.

Bewertungen: 4.9 / 5. 47