Peter (33) „Wie ich vor über eineinhalb Jahren rauchfrei wurde“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

Ich habe es auch erst beim 2. Mal geschafft. Früher hab ich 30 Zigaretten pro Tag geraucht und seit dem Tag Null.

Beim ersten Mal hielt es nur ein paar Wochen, obwohl es mir eigentlich nicht so schwer zu fallen schien. Die körperlichen Entzugserscheinungen waren vernachlässigbar, die psychischen hielten sich von der Stärke her in Grenzen. Was ich nicht wusste: Die psychischen Entzugserscheinungen bleiben einem monatelang erhalten, es wird immer wieder die Situation geben, in der man das Verlangen nach einer Zigarette spüren wird. In Kombination mit einer schwierigen privaten Situation, die mir eine willkommene Ausrede geliefert hat, hab ich dann wieder angefangen.

Beim zweiten Mal ist mir eine Lungenentzündung „zu Hilfe“ gekommen. Nachdem ungefähr 4 Wochen nicht klar war, ob es jetzt „nur“ eine Lungenentzündung oder doch etwas Ernsteres ist (Klartext: Lungenkrebs), hab ich mich mal ernsthaft mit dem Thema Lungenkrebs befasst, und tja, so will ich bestimmt nicht enden. Ein paar Lugenröntgen und ein Lungen-CT haben mir auch richtig schöne Bilder geliefert, wie da ein Fremdkörper in meiner Lunge so aussehen könnte, wenn ich mal wieder das Verlangen hatte, ich hatte die Illustration, warum ich nicht nachgeben sollte. Ich hätte wohl auch sonst aufgehört, ohne den Willen zum Aufhören hilft alles nichts, aber die Situation war schon sehr günstig, man muss sie allerdings auch nützen.

Was hat sonst noch geholfen?
Natürlich, dass meine (damals neue) Freundin (jetzt meine Frau :-)) nicht geraucht hat, dadurch wurde ich als Raucher ins Büro (Teil der Wohnung) verbannt, und wie grauslich mein Büro im Vergleich zur Restwohnung gerochen hat muss ich wohl nicht sagen. Angenehm, wenn die ganze Wohnung rauchfrei ist.
Ein gewisses „Bewusstmachen“, was für eine Einschränkung Rauchen im täglichen Leben darstellt, wenn man da zu unmöglichen Zeiten zum Automat marschiert, um ein Päckchen zu kaufen, eigentlich ziemlich blöd.

Ich hab mir geschworen, nie ein militanter Nichtraucher zu werden, aber ich gebe zu, so einfach ist das zum Teil gar nicht. Wenn ich sehe, was für ein Aufwand z.T. betrieben wird, um Rauchern ihre doofe Sucht noch zu ermöglichen, was allerdings viele Nichtraucher einfach einschränkt und verstinkt, dann ist es oft schon schwer, tolerant zu bleiben. Aber trotzdem, jedesmal mit Rauchern streiten, bringt nichts oder weniger als nichts. Da kommt eher ein „Jetzt erst recht!“. Was hilft, ist, sich besser vorzukommen, weil man nicht mehr rauchen muss. Die, die noch immer rauchen, müssen halt belächelt werden, man selber brauchts ja nicht mehr. Schon sehr cool, wenn Raucher dann über bevorstehende „totale Rauchverbote“ sich Sorgen machen und man selbst kann sich denken: „super, je früher, desto besser“.

Aber zugestanden: Es ist einfach nicht leicht, aufzuhören. Es ist mühsam, dauert lang, bis man drüber weg ist, und es hat einfach keine sofortigen Auswirkungen, wenn man vorher keine negativen Auswirkungen durchs Rauchen hatte. Diese „mir geht’s so toll, nur weil ich aufgehört habe“ – Artikel, die glaube ich wirklich nur zum Teil. Ich glaube, da ist viel Autosuggestion dabei, aber bitte, wenn es hilft, nur zu.
Mittlerweile nach 1 1/2 Jahren gibt’s übrigens so ca. 1 Situation/Monat, wo ich mir dann doch noch denke, „mei, wäre schon fein, so eine Zigarette jetzt rauchen“, aber mir ist klar, dass es bei mir nie und nimmer nur bei einer Genusszigarette bleiben würde, also lass ich es. Einmal im Monat hält man das ganz gut aus.

Grüße
Peter

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