Stefanie (27) „Geschafft – von einem Tag auf den anderen“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

Hallo!
Mit 14 Jahren habe ich angefangen, zu rauchen. Ich habe mir sogar das genaue Datum aufgeschrieben. Es war der 04.März 1995. Ich weiß sogar noch genau, warum ich angefangen habe: Es war in der typischen „Pubertätstrotzphase“, meine Eltern waren strikte Nichtraucher und ich hatte immer Stress mit ihnen und was macht man als halbwüchsiger Teenie?! Man fängt an zu rauchen 😉 Voll peinlich, ich habe mich auf dem Parkplatz eines Supermarktes hinter den Einkaufswägen versteckt, da „Rauchen“ ja erst ab 16 Jahren erlaubt war. Mensch, hatte ich Angst davor, erwischt zu werden, aber meinen Eltern gegenüber hatte ich ein geniales Gefühl: „Hah, ich mach was, das verboten ist, ätsch.“ So war das damals.

Anfangs rauchte ich höchstens ein bis zwei Zigaretten pro Tag, kann mich gar nicht mehr erinnern, wie es dazu kam, dass es immer mehr wurde. Irgendwann bin ich in der Schule in jeder Fünfminutenpause eine rauchen gegangen. Zwischendurch habe ich es immer wieder geschafft, wochenlang rauchfrei zu bleiben – gerade dann, wenn ich mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren bin… Ich hatte ja immer schöne Ausreden, warum ich nach Rauch rieche: „Der Zug war so voll, es war nur noch im Raucher Platz.“ – „Meine Freundin hat geraucht.“ usw. Aber im Urlaub hätten diese ganzen Ausreden nix gebracht…

Irgendwann hat meine Mutter es dann doch rausbekommen, dass ich rauche und der Ärger war groß. Sie schenkte mir das Buch „Endlich Nichtraucher“ und eine Schachtel Zigaretten dazu. Die Zigaretten nahm ich dankend an, das Buch flog in die nächste Ecke. Natürlich habe ich es nicht gelesen.

Die ganzen 13 Raucherjahre lang habe ich immer geglaubt, dass mir das Rauchen „Spaß“ machen würde und dass es mir „schmecken“ würde. Ich bildete mir ein, gerade die Zigarette nach dem Essen zu brauchen, oder die Zigarette beim Telefonieren, oder die Zigarette nach einer längeren Zugfahrt (und wenn’s nur 10 Minuten waren), die Zigaretten in der Mittagspause, auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, beim Feiern in der Disco, etc. Ja, ich habe eine Schachtel am Tag geraucht und an Feierwochenenden oftmals allein schon eine Schachtel am Abend. Das arme Geld 🙁

Jetzt nach fast 13 Jahren „Sucht“ habe ich es doch geschafft, aufzuhören, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte… Es überkam mich einfach. Ich war krank, hatte Grippe und Bronchitis (oder soll ich besser sagen: „Raucherhusten“?), trotzdem wollte ich unbedingt rauchen. Ja, ich WOLLTE es. Es ging aber nicht, es schmeckte mir nicht. Ich KONNTE NICHT rauchen. Total irre, ich habe zweimal an einer Zigarette gezogen und dann habe ich sie ausgemacht und weggeworfen. Bäh, war das eklig. Und dann dachte ich mir: Wenn es mir jetzt schon nicht schmeckt, dann probiere ich es einfach, ganz aufzuhören. Es funktioniert!

Meine Güte waren die Attacken in den ersten „gesunden“ Tagen heftig. Als ich krank war, merkte ich es nicht so, ich konnte ja nicht rauchen. Vor allen Dingen am Arbeitsplatz, die „Zigarettenpausen“ haben mir ganz schön gefehlt… Zum Glück hatte ich immer zuckerfreie Kaugummis griffbereit – KEINE Nikotinkaugummis. Außerdem habe ich immer wieder versucht, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, was am Anfang zwar schwierig war, aber von Mal zu Mal immer besser wurde. Der „Nikotinteufel“ kam mit seinen Attacken sehr häufig und meist zu richtig fiesen Zeitpunkten, aber daran merkte ich, wie „süchtig“ ich doch schon war bzw. was es für eine Gewohnheit geworden war. Ich war viel leichter reizbar und verlor in der Anfangszeit sehr schnell die Nerven. Ich verliere meine Nerven zwar immer relativ schnell, aber in dieser Anfangsphase war es noch viiiiiel schlimmer.

Innerhalb der ersten Tage verbesserte sich mein Geschmacks- und Geruchssinn immens. Ich war erstaunt, wie ich meine Suppe immer versalzen hatte, als ich noch rauchte. Mensch, war das herrlich, ich genoss das Essen regelrecht. Und auf einmal empfand ich den Qualm der Raucher als ekelerregend, und das schon nach ein paar Tagen.

Mittlerweile rieche ich es, wenn meine Arbeitskollegen von ihrer „Raucherpause“ wieder kommen: Sie ziehen eine „Rauchwolke“ hinter sich her. Bääääh.

Die Attacken des Nikotinteufels sind auch schon viel schwächer geworden und richtig harmlos, also, so nach dem Motto: „Mensch, hab ich Lust auf eine Zigarette.“ Die Antwort darauf folgt umgehend: „Uuups, ich rauche ja gar nicht mehr.“ 😉 (Diese Arbeit erledigt allerdings mein Gehirn.)

Meine größten und stärksten Zweifel hatte ich, ob ich meinen Geburtstag und Silvester wohl rauchfrei überstehen würde. Zum Glück wohne ich in Ba-Wü, wo bereits alle Kneipen und Discos rauchfrei sind. Oder sollte ich besser sagen: Rauchfrei sein sollten. Wie es der Nikotinteufel so wollte, landete ich mit meinen Freunden an meinem Geburtstag in einer „Raucherlounge“. Ich sah es aber als „Test“ – und ich habe diesen mit BRAVOUR bestanden, trotz mehrerer Cocktails und rauchender Freundinnen ;-)) Auch Silvester war dann kein Problem mehr, ich ging ganz locker an die Sache ran und verbrachte auch diese Nacht rauchfrei.

Das „Aufhören“ ist wirklich nicht sooo schwierig, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte! Es kann jeder schaffen, auch wenn er/sie es eigentlich gar nicht will, ich bin das beste Beispiel!!! ;-))

Kleine Tipps: Erzählt es soviel Menschen wie möglich, dass ihr aufgehört habt. Schreibt Euch vorher auf, was es für positive Veränderungen geben wird und denkt dabei vor allen Dingen an den Geldbeutel. Sucht nach den negativen Aspekten des Rauchens und glaubt mir, da gibt es viele. Sucht Euch die Vorteile des „Nichtmehrrauchens“ und schreibt Euch diese irgendwo auf.

Was mir am allermeisten geholfen hat: Ich habe mir nicht gleich das Ziel gesteckt, dass ich ein Jahr rauchfrei sein will, ich habe mir gesagt: „Heute rauche ich nicht.“ Und wenn dies geschafft war habe ich mir den nächsten Tag vorgenommen.

Daraus folgt: KLEINE ZIELE werden auf Dauer zum GROSSEN ERGEBNIS!!! 🙂

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