Ich bin jetzt seit fast 4 Jahren rauchfrei und es ging mir noch nie so gut. Angefangen habe ich mit 15 Jahren. Wie das so war, rauchen war cool. Alle haben gequalmt. Ab und zu mal eine probiert, dann selbst die erste Schachtel gekauft und schon war meine über 20-jährige Raucherkarriere gestartet. Im Schnitt war es wohl so eine Schachtel am Tag, am WE und auf Feiern auch mehr. Ein Bier ohne Kippe? Undenkbar. Es wurde geraucht was das Zeug hält.
Ich habe ohne Frage gerne geraucht. Aber im Hinterkopf hatte ich doch immer die fiesen Krankheiten die man sich durch dieses Teufelszeug holen kann.
In den letzten Jahren hatte ich es schon geschafft zumindest in der Woche mit 10 Zigaretten am Tag aus zu kommen. Ich habe auch immer gedacht, dass ich jederzeit aufhören könnte und dass ich meine Sucht unter Kontrolle habe. Alles Blödsinn. Mal 2-3 Tage ohne ging wohl, aber dann ging es wieder los. In der Gruppe mit anderen Rauchern waren alle Bedenken wieder schnell dahin.
Aber es fing langsam an mich zu nerven, und ich war sauer auf mich selber. Rauchen, auch wenn die Kippe noch so zum Kotzen schmeckt.
Aber irgendwie musste das ja mit Gewalt gehen. Nach dem Motto: „Du hast ja immer geraucht.“ Was für ein Schwachsinn. Man stinkt wie der letzte Penner, gelbe Finger, gelbe Zähne, blasse Haut usw. Rauchen bringt nicht einen einzigen Vorteil. Ich wollte aufhören.
Aber im Gegensatz, wie immer empfohlen, habe ich niemandem was davon gesagt. Die Schmach zu scheitern wäre mir einfach zu groß gewesen. Ich wollte es mir selbst beweisen. Und auch allen anderen, die bei dem Versuch, aufzuhören, kläglich gescheitert waren.
Die schärfsten Fisherman’s Friends, Kaugummis und viel Sport waren das Rezept. Und ja keine Schokolade als Ersatzdroge. Lieber mal in einen Apfel oder in eine Gurke beißen. Es bekam auch keiner mit. Wenn ich eine angeboten bekommen habe, habe ich dankend abgelehnt. „Heute schon soviel geraucht“, „ hab gerade ausgemacht“ oder „Halsschmerzen“ waren meine Ausreden.
Es lief gut. Und nach 14 Tagen die erste große Bewährungsprobe. Große Party bei der auch viel getrunken wurde. Ich hielt durch. Irgendwie fehlte natürlich was. Aber ich blieb hart zu mir selbst. Und ich war stolz, als ich nächsten Morgen aufwachte. Der Kater fiel bei weitem nicht so schlimm aus wie sonst. Jeder Tag, den ich jetzt ohne Kippe schaffte motivierte mich noch mehr. Ich ging regelmäßig im Wald joggen. Wurde regelrecht zum Frischluft-Fanatiker.
So bekam ich das Nikotinmonster in den Griff. Denn das kam immer wieder. Aber nach ein paar Minuten war es auch schon wieder weg. Je länger man ohne war, desto leichter wurde es. Man muss auch nicht meinen, dass man nach 4 Wochen ohne Zigarette Nichtraucher ist. Man muss immer wieder kämpfen. Ich hatte die ersten 100 Tage jeden Tag ohne Zigarette im Kalender abgehakt. Das motivierte mich zusätzlich. Auch die Erfahrungsberichte von anderen frischen Nichtrauchern hier haben mir sehr geholfen.
FAZIT: Rauchen ist der größte Quatsch. Aber das muss man als Raucher auch erstmal verstehen. Da muss im Kopf wirklich ein Schalter umgelegt werden. Und wenn man es wirklich will, dann schafft man es auch ohne Hilfsmittel. Eiserne Disziplin ist wirklich alles.
Und das Beste ist: Ich habe nicht 1 kg zugenommen. Ein Leben ohne Kippe ist Freiheit pur. Ich drücke allen die Daumen. Ihr müsst nur konsequent sein.
Alle Rauchfrei- & Nichtraucherberichte sind persönliche Meinungsäußerungen, die uns von ehemaligen Rauchern zur Verfügung gestellt wurden, um durch die Veröffentlichung ihrer individuellen Erfahrungen anderen Rauchern beim Rauchen aufhören zu helfen. Rauchfrei.de macht sich die Meinungen nicht zu eigen. Berichte können bei Bedarf um Tippfehler bereinigt oder um Unwesentliches gekürzt worden sein. mehr persönliche Nichtraucher Erfolgsgeschichten
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