Annafiona (33) „Rauchfrei nach 20 Anläufen“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört


Hallo,
ich habe insgesamt 20 Anläufe gebraucht. Ich habs mit Büchern probiert. Ich hab mir Bilder angeguckt, mit Akupunktur, mit Tabletten und mit Hypnose – genützt hat es kaum bis nix. Meine Mutter ist dadurch krank geworden, beeindruckt tat mich das auch nicht. Ich ging da eher nach dem Motto vor: Ich leb ja sonst so gesund, da passiert schon nix.

Meine höchste abstinente Phase lag bei 72 Stunden, dann fing ich wieder an, teilweise mit der Ansage an alle: „Lasst mich in Ruhe, ich rauche wieder“ und nach einem weiteren Versuch heimlich. Ich schätze mich für wirklich süchtig ein. Selbst an nassesten, kältesten Tagen stand ich auf dem Balkon und rauchte. Mein Freund raucht nicht und tat es auch nie. Er schrieb mir nie vor, aufzuhören, betonte aber, dass über Kinder nicht nachzudenken sei, solange ich rauche. „Ja, o.k. dann nicht“ war meine Antwort. Dass ich mich noch besser ernährte, null zunahm, dass ich besser aussah und Morgens nicht mehr aufgequollen, dass ich besser roch, dass ich besser schlief und und und, hielt ich alles für Firlefanz und weiß ich im Grunde auch erst jetzt. Ich wollte rauchen. Aus. (Und eine Sache zum Zunehmen, diejenigen die es tun, essen einfach mehr, das ist alles, nichts anderes!)

Ich habe jetzt aufgehört und das von jetzt auf gleich. Wie? Ich ging mir auf die Nerven und ich belog jeden. Diejenigen, die sagen, es war so einfach, Hut ab. Das war es nicht, an den Morgen nach dem Aufwachen war ich über alles und jeden genervt – ich bewundere da heute noch meinen Freund, der mitzog und mich unterstütze. Kollegen und Kunden die mir morgens, meiner Ansicht nach, blöd kamen, hab ich verteufelt. Ich war unausstehlich. Das wurde auch nicht besser und nach einer Woche hatte ich den Eindruck: das wird nie besser und bleibt mein Leben lang so. Toll!

In der darauf folgenden Woche Heulanfälle, heftige Streitgespräche und null Motivation, dass ich vielleicht bereits 8 Tage über den Berg bin, hab ich mich persönlich in die Mangel genommen und mir folgendes gesagt: DU HAST NIE GERAUCHT, wenn Dich jemand fragt, sagst Du „Wie? Nein, ich hab nie geraucht“.
Was das bringt? Bekommt man nämlich diese Entzugserscheinungen, muss man sich sagen, „wasn das, kenne ich nicht, kann ich nichts mit anfangen, wird schon bald weggehen – basta, und weiter im Programm“. Mir hats geholfen. Mir half das über die schwierigste Zeit hinweg, weil alle Erinnerungen, die ich bis dato mit Zigaretten verband, verdrängt habe. Ich konnte auf einmal Dinge, die ich mit Zigaretten verband, wunderbar meistern. Eben weil ich nicht mehr an die Zigis dachte. Und das ist bis heute so. Das mag sich beknackt anhören, ist aber Fakt.

Wenn man wie ich 15 Jahre geraucht hat, nachher bis zu 34 Zigaretten am Tag, die Mutter Krebs wegen des Rauchens hat, der Freund keine Kinder will und die Chefs einen schräg angucken und offen zugeben, Dich als charakterschwach einzustufen (auch was ganz neues – die rauchen auch alle aber heimlich :)) sollte man sich überlegen, aufzuhören und es durchziehen.

Ich hatte tierisch Angst, das kann ich Euch sagen, ich hörte an einem Tag auf, an dem mein Freund wegfuhr und wir uns eine Weile nicht sahen, gerade da habe ich mich gefragt: „Wie soll ich das schaffen, wenn der nicht da ist, mir fällt ja die Decke auf den Kopf“ Da habe ich den Gedanken gehabt mir zu sagen ich hätte nie geraucht und es funktionierte.
Ich bin schon lange rauchfrei. Ich habs auch durchgezogen, meine Mutter raucht immer noch, egal wie krank, mein Vater hustet sich die Lunge aus dem Hals, das dazu. Man muss verstehen, dass das Rauchen wirklich Nonsens ist. Es macht krank, jeden macht es krank, ist so.

Hört auf und ich kann versprechen, dass wirklich nach kurzer Zeit der Punkt kommt wo man nicht mehr daran denkt. Ist wirklich wahr 🙂
Wenn ich das geschafft hab, schafft Ihr das eh.

Fio

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