Ich habe meine berufliche Karriere in der Gastronomie begonnen, teils im Nacht – teils im Tagdienst. Immer wieder Wechselschicht. Dazu kam auch, dass die Kollegenschaft in den Ruhezeiten beisammen saß und während des ’smalltalk‘ natürlich auch geraucht wurde, weil ja „am Gast“ keinesfalls geraucht werden konnte bzw. durfte.
In den mehr als 30 Jahren, wovon ich rund die Hälfte als Selbständiger in zwei Betrieben verbrachte, ist wohl verständlich, dass ich bei einem – regelmässigen – 18 Stundentag automatisch bei jeder Gelegenheit eine Zigarette angeraucht habe, wenn sich auch all zu oft die Zigarette von selbst verraucht ist, weil inzwischen wiederum etwas anderes ‚dazwischen‘ kam.
Als ich dann wegen einer Knieoperation das Gastgewerbe nicht mehr ausüben konnte, habe ich ein Taxiunternehmen gegründet. Auch nicht gerade die ideale Voraussetzung für’s Aufhören. Generell nach jeder Fahrt habe ich mir eine Zigarette angeraucht. Dazu kam noch, dass meine Gattin zum gleichen Zeitpunkt eine Tabak-Trafik (Tabakgeschäft) bekam. Auch meine Frau hatte sehr viel geraucht und als ich dann aufhörte, hatte ich versucht, sie ebenso zum Aufhören zu bewegen; aber man kann einen mündigen Menschen schliesslich nicht zu etwas zwingen, nur versuchen, ihn durch vorbildliches Verhalten von der Richtigkeit des Handelns zu überzeugen.
Meine Frau war Diabetikerin und sich der Schädlichkeit der Folgen des Rauchens völlig bewusst. Sie ist Ende des Jahres an einer Gehirnblutung nach vier Monaten im Wachkoma verstorben. Auch eine direkte Folge des Nikotinabusus.
Als ich mich dann im Juni an einem sehr schwülen Tag überanstrengt hatte und mir dadurch eine Lungenentzündung samt eines Lungeninfarkts ‚einhandelte‘, habe ich, weil mir bereits vor mir selber ‚ekelte‘, weil ich, aber auch meine Kleidung fürchterlich stanken, und ich schon immer ans Aufhören dachte, die Gelegenheit beim Schopf gepackt und, bevor ich mich ins Krankenhaus fahren liess, die angebrochene Zigarettenpackung samt Feuerzeug weggelegt.
Als ich dann nach zwei Wochen das Krankenhaus verlassen durfte, habe ich mich strikt an meinen aus Überzeugung gefassten Vorsatz gehalten: KEINE Zigarette mehr. Ich habe dann natürlich auch danach meinen Hausarzt konsultiert und aus gegebenem Anlass gefragt, warum ich denn auf einmal husten würde, während ich in der Zeit des Rauchens nie husten musste. Er hat mir erklärt, dass dies normal sei, weil die Lungenbläschen nun langsam frei würden. Dass ich für etwa drei Monate ‚unausstehlich‘ für meine Umgebung war und echt ’nervig‘, sollte ich auf Anraten meines Arztes nicht allzu ernst nehmen. Schliesslich hat meine Arzt ja nicht meine Nerven ’strapaziert‘, sondern die der Anderen. Jedenfalls aber war es meiner Gesundheit durchaus zuträglich.
Ich hoffe, dass ich auch anderen ‚Aufhörwilligen‘ dazu bewegen kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Nur wollen muss einer schon selber !!
Alle Rauchfrei- & Nichtraucherberichte sind persönliche Meinungsäußerungen, die uns von ehemaligen Rauchern zur Verfügung gestellt wurden, um durch die Veröffentlichung ihrer individuellen Erfahrungen anderen Rauchern beim Rauchen aufhören zu helfen. Rauchfrei.de macht sich die Meinungen nicht zu eigen. Berichte können bei Bedarf um Tippfehler bereinigt oder um Unwesentliches gekürzt worden sein. mehr persönliche Nichtraucher Erfolgsgeschichten
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